Kokosfasern (Cocos nucifera), im Handel auch „Coir“ genannt, sind die Fasern, die aus der äußeren Umhüllung bzw. Schale der Kokosnuss gewonnen werden. Die Kokospalme gehört zur Familie der Palmen (Palmae). Die Fasern aus unreifen Früchten können zu Garnen und anschließend zu Geweben verarbeitet werden. Sie sind sehr dehnbar, fest und langlebig. Besonders geschätzt werden ihre isolierenden, schallschluckenden und antistatischen Eigenschaften. Zudem ist das Endprodukt schwer entzündlich.
Man unterscheidet die Fasern nach Länge. Nur bei etwa 30 % der Gesamtproduktion handelt es sich um lange Fasern (ca. 20–25 cm), sogenannte Bristle Fibres. Die kürzeren Fasern – die sogenannten Mattress Fibres – machen hingegen etwa 70 % der Produktion aus.
Die Kokosfasern weisen einen im Vergleich zu anderen Fasern äußerst hohen Anteil an Lignin auf, was sie einerseits stärker (als z. B. Baumwolle), andererseits weniger flexibel und nicht färbbar macht.
Produktionsstätten finden sich in den Küstenregionen der feuchttropischen Gebiete Asiens, wie z. B. Sri Lanka, Philippinen, Indonesien, Malaysia und Indien. In Sri Lanka wird überwiegend Brown Fibre produziert, die von reifen Kokosnüssen stammt. Die White Fibre kommt vorwiegend aus Indien und stammt von grünen (unreifen) Kokosnüssen.
SEILE / GARNE
Kokosseile und -garne werden im Garten- und Landschaftsbau z. B. als Wickelbänder zur Befestigung von Winterschutzmatten, Bäumen und Spalieren eingesetzt. Kokosfasern sind von Natur aus sehr witterungsbeständig und verrotten nur langsam.
MATTEN
Als Türvorleger sind Matten aus Kokosfaser weit verbreitet und in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten zu finden. Auch im Gartenbereich finden Kokosmatten als Schutzmatten für Pflanzen Anwendung (Winterschutzmatten bei Frost und Kälte).
TEPPICHE
Teppiche aus Kokosfaser sind sehr beständig. Da Kokosfaser (wie die meisten Naturfasern) hygroskopisch ist, harmonisieren Kokosteppiche das Raumklima. Kokos ist atmungsaktiv, antistatisch, geräuschisolierend und antibakteriell.
WANDVERKLEIDUNGEN/BAUISOLATION
Isolationsmatten aus Kokosfasern zeichnen sich durch gute Wärme- und Schalldämmungswerte aus. Zusätzlich ist Kokos von Natur aus schwer entflammbar.
SOIL SAVER/GEOTEXTILIEN
Erosionsschutznetze aus Kokos zersetzen sich erheblich langsamer als solche z. B. aus Jute. Sie können im Land- und Wasserbau verwendet werden und schützen das Einsatzgebiet über eine Dauer von bis zu vier Jahren. In diesem Zeitraum kann sich eine natürliche Vegetation in Ruhe entwickeln. Die jeweilige Gewebestärke hängt von der jeweiligen Beschaffenheit des Geländes ab. Generell kann man sagen, je steiler die Böschung, desto schwerer und engmaschiger sollte das einzusetzende Gewebe sein. Haupteinsatzbereiche sind wie erwähnt Wasser- und Uferbau, hinzu kommen alpines Gelände, z. B. zur Sanierung von Skipisten, und der Einsatz im Straßen- und Eisenbahnbau.